Wissenswertes

Wir haben die wichtigsten Fragen & Antworten für Sie zusammengestellt.

Es gibt drei verschiedene Berufsgruppen, die sich mit dem Sehen und mit den Augen ihrer Kunden bzw. Patienten beschäftigen. Das sind Augenärzte, Augenoptiker und Orthoptisten. Manchmal ist es verwirrend zu entscheiden, wen man aufsuchen sollte. Dazu folgende Empfehlung: Die Augen sind krank = Sie benötigen den Augenarzt. Es liegt eine deutliche Schielstellung vor oder andere krankhafte Veränderungen im Sehen müssen therapiert werden = Sie benötigen einen Orthoptisten. Diese sind meist in der augenärztlichen Praxis angestellt. Sie benötigen eine Augenglasbestimmung zur Bestimmung der neuen Brillenwerte = Sie sind bei einem Augenoptikermeister oder einer gleich qualifizierten Person (Bachelor / Master / Diplomingenieur Augenoptik) in den richtigen Händen. Ein Kind soll untersucht werden = Jetzt wird es schwierig. Sowohl Augenärzte, als auch die Orthoptisten und wenige Augenoptikermeister führen Untersuchungen durch. In der Arztpraxis im Regelfall unter Gabe von Tropfen. Beim Augenoptikermeister ohne Tropfen aber zwingend unter Anwendung der Skiaskopie. Fragen Sie danach. Wird keine Skiaskopie angewendet, muss das Ergebnis in Frage gestellt werden. Kundenberater, Fachverkäufer oder auch Augenoptikergesellen besitzen nicht uneingeschränkt die geeignete Qualifikation zur vollständigen Augenglasbestimmung. Fragen Sie nach der Qualifikation.
Das menschliche Auge kann sich auf kurze Distanzen einstellen. Dazu muss sich die im Auge befindliche Augenlinse wölben. Bei Kindern ist die Augenlinse sehr flexibel, sodass auch das Sehen in einer Entfernung von 10 cm oder weniger möglich ist. Diesen Vorgang nennt man Akkommodation. Mit dem Älterwerden verliert die Augenlinse an Flexibilität und somit auch die Fähigkeit sich auf sehr kurze Distanzen einzustellen. Meist hat die Linse ab einem Alter von Ende 30, Anfang 40 so viel Flexibilität verloren, dass nur noch lesen in Entfernungen über 20 cm möglich ist. Mit Mitte 40 werden dann selbst Entfernungen von 30-40 cm auf Dauer unbequem. Die Lesebrille ersetzt dann die verloren gegangene Flexibilität. Je unflexibler das Auge wird, desto stärker wird die Lesebrille. Das Auge hat mit ca. 55-60 Jahren seine Fähigkeit zur Naheinstellung vollständig verloren. Die Lesebrille hat dann ihren stärksten Wert erreicht.
Generell gilt die Aussage: Je stärker eine Lesebrille wird, desto kürzer wird der Abstand, in dem scharfes Sehen möglich ist. Eine Lesebrille verlagert das scharfe Sehen in die Nähe. Möchte man Dinge scharf sehen, die weiter weg sind, so funktioniert dies mit der Lesebrille nicht. So kann man mit einer Lesebrille von +1,0 Dioptrie (dpt) bis zu einem Abstand von einen Meter scharf sehen. Darüber hinaus, also weiter weg, wird es unscharf. Mit der Lesebrille +2,0 dpt wird bis 50 cm scharf gesehen. Die Unschärfe beginnt unmittelbar danach schon ab 50 cm, sodass Schrift auf einem Computerbildschirm meist schon unscharf erscheint. Bei 3,0 dpt wir es schon über 33 cm unscharf. Selbst das scharfe Überblicken der Tageszeitung auf dem Frühstückstisch kann dann schon Probleme bereiten. Die Beschreibungen betreffen Menschen, die ansonsten keine Brille benötigen oder deren Fehlsichtigkeit optimal korrigiert ist. Somit entsteht die unbefriedigende Situation, dass man die starke Lesebrille benötigt, um in kurzer Distanz lesen oder arbeiten zu können, diese aber für den Computerbildschirm, dessen Abstand deutlich größer ist, zu stark ist.
Ein fehlsichtiger Mensch, der noch jung genug ist, dass sich die Augen auf kurze Distanzen einstellen können, benötigt eine Fernbrille. Ist der Mensch nicht fehlsichtig, aber die Augen sind nicht mehr flexibel genug, genügt eine Lesebrille, wenn es nur um die kurze Distanz geht. Ist der Mensch fehlsichtig und die Augen sind nicht mehr flexibel genug, sich auf kurze Distanzen einzustellen, benötigt er eine Brille mit der Fernstärke und eine Brille mit Lesestärke. Möchte er nicht ständig zwischen den Brillen wechseln, benötigt er Gläser, die beide Stärken enthalten. Früher hat man dazu meist Bifokalgläser (Glas mit Fenster zum Lesen) getragen. Diese hatten ein sichtbares Fenster zum Lesen. Aktuell bevorzugen die meisten Menschen Gleitsichtgläser, da diese kein abgezeichnetes Fenster aufweisen. Zudem beinhalten Gleitsichtgläser viele verschiedene Stärken, sodass auch Zwischenentfernungen gut erkannt werden können. Das Arbeiten an einem Computer kann allerdings zusätzlich eine Bildschirmarbeitsplatzbrille erforderlich machen, weil diese dann für verschiedene Nahentfernungen unterschiedliche Leseunterstützungen hat.